Entstehung des Sandsteins
Vor etwa 250 Millionen Jahren bildete sich der Cornberger Sandstein am Ende des Rotliegenden. Unmittelbar danach beginnt die jüngste Abteilung des Perms, das Zechstein. Die Gebirge waren zu diesem Zeitpunkt nahezu vollständig abgetragen. So konnte das Meer von Norden her mehrmals bis weit nach Mitteleuropa vordringen. In den etwa drei Millionen Jahren, die das Zechstein dauerte, bildeten sich in der Region um Cornberg Kupferschiefer-, Zechsteinkalk, Gips- und Salzlagerstätten, die zum Teil heute noch abgebaut werden. Der Cornberger Sandstein ist ein Ablagerungsgestein (Sediment) der obersten (jüngsten) Permzeit. Er bildete sich aus dem Verwitterungsschutt eines Gebirges, das sich zwischen Harz und Hunsrück erstreckte. Früher ging man davon aus, dass der Sandstein durch Wind angeweht wurde. Neuere Untersuchungen ergaben jedoch, dass das Wasser einen erheblichen Einfluss gehabt haben muss. Anhand der Form und der Rundung der kleinen Sandkörnchen können Wissenschaftler dies nachweisen. Für die Bildung unter Wassereinfluss sprechen auch wellenförmige Strukturen und Trocknungsrisse, die auf einzelnen Steinen gefunden wurden. Die einzelnen Schichten des Sandsteins bildeten sich nach Regengüssen innerhalb weniger Stunden oder Tage. Zwischen den Ablagerungen liegen lange Pausen. Schicht für Schicht, die heute auch noch sehr gut zu erkennen sind, entstand eine mächtige, 15 bis 18 Meter hohe Sandsteinformation innerhalb von nur einigen tausend Jahren, was für ein Gestein ein recht kurzer Zeitraum ist. Auffällig ist auch die räumliche Begrenzung des Vorkommens. Der Stein ist nur in den Cornberger Brüchen nahe der Erdoberfläche zu finden.
Durch den hohen Quarzanteil zeichnet ihn eine besondere Härte aus. Der Cornberger Sandstein sticht auch durch seine ungewöhnliche Farbgebung unter anderen Sandsteinen hervor. Wunderschöne gelblich-beige Farbtöne sind von feinen bräunlich-grauen, oft ringförmigen Bändern durchzogen, die von Eisen- und Manganeinlagerungen hervorgerufen sind. Die Maserung des Steins sieht manchmal fast aus wie aufgemalt und lädt den Betrachter ein, seine Phantasie spielen zu lassen. Seine ungewöhnlich schönen Farbstrukturen, Festigkeit und Formbarkeit haben wohl hauptsächlich dazu beigetragen, dass dieser Stein so gefragt war.